Freitag, 27. Januar 2012

Lockes Vertragstheorie





So, ich habe mal versucht die heutige Stunde als Visualisierung zu verewigen (die Qualität der Bilder ist deutlich besser, wenn ihr mal draufklickt).
Als Erklärung für alle, die nicht da waren, kann auch durchaus unser Fallbeispiel verwendet werden:

Wir in Berlin sind ein friedlich nebeneinander lebendes Volk und leben von unserem besonders großen Fischfang. Wir vermehren wir uns stetig, denn es gibt ja immer einen Überfluss an Fisch.
Leider leiden wir nun irgendwann daran, dass wir mit Überfischung u.Ä. rechnen müssen, unsere Ressource wird knapp (also der Fisch). Nun werden wir folgendes tun: Einerseits werden wir Arbeitsteilungen einführen (z.B. einer der Einwohner fischt, einer macht die Netze, einer angelt usw.), welche zwangsläufig zur Spezialisierung in bestimmten Tätigkeiten führt. Andererseits werden wir nun handeln wollen, weil unser Fisch ja alle ist, unsere Mägen dennoch heftig knurren. Wir treffen nun also auf unsere ebenfalls in Frieden lebenden Nachbarn, die Potsdamer, welche bis zu diesem Zeitpunkt von Brot leben (Getreideanbau etc.) und von Fisch noch nie etwas gehört haben. So können wir einen Teil unseres raren Fisches also an die Potsdamer zum Wuchertauschpreis eintauschen gegen Brot oder viel einfacher: Samen.
Nun betreiben wir also auch Ackerbau, wissen irgendwann auch wie man Brot bäckt und die Potsdamer im Gegenzug, wie man möglichst effizient viel fischt.
Nach einer gewissen Zeit (mittlerweile hat unsere Gemeinschaft bereits so ziemlich jedes Natural eingetauscht und ist in der Lage es selbst zu produzieren) fahren nun alle Gemeinschaften für jedes Natural riesige Ernten ein, was zu einem immensen Überschuss führt.
Und da wir bemerken, dass Naturalien sich nicht ewig halten, d.h. unser Ernteüberschuss irgendwann einfach schlecht wird, wollen wir natürlich etwas beständiges, unvergängliches - eine Währung.
Also suchen wir uns einen Handelspartner (naheliegend an der Ostsee), welcher solche Währungsmittel fördern kann, und tauschen (ebenso die anderen Gemeinschaften) unsere überschüssigen Naturalien in schönes Bernstein um, welches uns in Folge auch nicht vergammelt.
Und auch das Ostsee - Völkchen freut sich, denn sie können sich jetzt vollends auf das Bernsteinsammeln konzentrieren (Spezialisierung) und werden durch ihre Tauschgeschäfte fremdversorgt.
Da nun unsere Ernteüberschüsse für immer konserviert sind, lehnen wir uns zurück und beobachten das Treiben, tauschen bei gewissen Missernten ab und zu mal etwas von unserem Bernstein in Naturalien ein, horten aber ansonsten unsere konservierten Ernteüberschüsse- und so die Potsdamer.
Nun, sollte es wirklich mal dazu kommen, dass wir zu wenige Fische fangen, hilft der hilfsbereite Potsdamer uns gerne aus, da es ja in seinem Interesse ist, dass wir weiter bestehen (als Handelspartner). Sollte jedoch mehrer Jahre hintereinander eine solche Missernte eingefahren werden, werden wir uns gezwungen sehen, denn Potsdamern allmählich auch Land sowie unsere Arbeitskraft zu verkaufen. Und so ziehen wir alle nach und nach nach Potsdam, um dort als Sklaven zu arbeiten. Und diese bekommen von dem Ernteüberschuss wenig ab, uns geht es also schlecht, es entstehen doch sehr deutliche Eigentumsunterschiede.
Irgendwann dann, wird das Huhn welches der Sklave hütet, teurer sein, als der Sklave selbst, und in diesem Augenblick reicht es uns.
Die Sklaven gehen auf die Barrikaden, fangen an zu rauben und zu brandschatzen (sie sind ja die Masse) und könnten auch gut so weiterleben.
Allerdings haben die Besitzenden (Potsdamer) damit ein wirkliches Problem, sie sehen ihr Eigentum in Gefahr, also gründen sie einen Staat. Und dieser beruht auf einem Vertrag, welcher die Eigentumsunterschiede wahren soll.
Dabei sitzen jetzt die Besitzenden im Parlament und auch nur sie haben ein Wahlrecht und bauen sich eine Sicherheitsbasis, die Exekutive/Judikative auf, in unserem Fall ein Schlägertrupp, welcher uns aufmischt.
Und gerechtfertigt wird das ganze dann mit einer Spur Christentum, denn wir, die Sklaven, haben ja letztendlich nichts anderes getan, als Gottes Eigentum geraubt, wofür man defintiv bestraft gehört.


Bitte bemängelt nicht die geschriebene Form des Beispiels, es geht ja nur um das Prinzip.
Tipps, Ratschläge, Verbesserungen, Fragen - tut es einfach. Euch keinen Zwang an.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen